#NACHGEFRAGT:

In dieser Serie interviewen wir Vermögensberater*innen, die einen Fokus auf nachhaltige Veranlagung haben und unsere CLEANVEST Fondsbewertungen über CLEANVEST PRO in der Beratung verwenden. Wir reden über ihren persönlichen Zugang zu Nachhaltigkeit, allgemeinen Fragen zu Veranlagung und aktuellen Nachhaltigkeitsthemen.

Seit mehr als 15 Jahren ist Robert Zepnik mit seinem Unternehmen ZEPCON GmbH als Vermögensberater tätig und unterstützt seine Kund*innen mit einem besonderen Fokus auf nachhaltige Veranlagung. Die ZEPCON GmbH hat ihren Sitz in Schwechat, Österreich. www.zepcon.at

Zepcon GmbH
#Nachgefragt Robert Zepnik

Frage 1: Warum der Fokus auf nachhaltige Geldanlagen?

Für mich geht es sich anders einfach nicht mehr aus. Physik ist nicht verhandelbar. Beinahe täglich erhalten wir Informationen über den aktuellen Zustand unserer Lebensgrundlagen: Die Konzentration an Treibhausgasen in der Atmosphäre nimmt weiterhin zu, die Artenvielfalt nimmt dramatisch ab. Wir reizen die Resilienz unserer Biosphäre bis an die Grenzen aus und bemerken nicht, dass wir drauf und dran sind, einige Kipppunkte dieses Systems zu überschreiten und damit in ein neues Gleichgewicht zu geraten, das auch uns Menschen bedroht. Es geht eben nicht um den Planeten, es geht um unsere Lebensgrundlage und letztlich um die Spezies Mensch. Wir sind Teil der Natur, das müssten wir endlich alle begreifen.

Es heißt also, Verantwortung zu übernehmen, etwas zu verändern. Und das kann ich auch in meinem Beruf. Nachhaltige Geldanlage ist nur ein Baustein von vielen, um unsere Natur zu erhalten und zu schützen. Schön, dass ich mit meiner Tätigkeit einen kleinen Beitrag dazu leisten kann!

Frage 2: Hat sich Ihre berufliche Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit auf Ihr Privatleben ausgewirkt?

Ja, klar! Auch privat beschäftige ich mich schon lange mit Umweltschutz. Meine Familie kann wahrscheinlich ein Lied davon singen: Energiesparen, fleischarme Ernährung, bewussterer Konsum etc. sind oft Themen bei Tisch zu Hause. Vielleicht auch zu oft, denn ich mache mich damit nicht immer beliebt. Doch Vorbild zu sein ist wichtiger, als nur zu reden. Deswegen versuche ich auch, meinen eigenen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

Frage 3: Welche Nachhaltigkeitsthemen sind Ihnen persönlich am wichtigsten?

Grundsätzlich alle, doch aufgrund der Dringlichkeit steht der Umweltgedanke (also das E von ESG) derzeit im Vordergrund. Die Umweltkriterien von CLEANVEST PRO werden also vorrangig beachtet. Fossile Energie ist (soweit möglich) ein No-Go in meinen Portfolios, die CO2-Intensität (Emissionen nach Umsatz – MSCI ESG) spielt meist eine große Rolle. Kernkraft wird von meinen Kund*innen oft ebenso ausgeschlossen wie Artenschutzverletzungen. Das Thema erneuerbare Energie, insbesondere Solar- und Windenergie, steht derzeit oft im Mittelpunkt.

Frage 4: Was sollten junge Anleger*innen beim Start ins nachhaltige Investieren berücksichtigen?

Erstens, dass es leider für Privatpersonen gar nicht so einfach ist, wirklich nachhaltig zu veranlagen, also dem Greenwashing nicht auf den Leim zu gehen.

Zweitens, dass hochwertige Beratung und Betreuung (z.B. unter Verwendung von CLEANVEST PRO) vor eben diesem Greenwashing bestmöglich schützt und viele andere Vorteile bietet, z.B.:

  • Information über und Begleitung durch den (zu) dichten Finanz-Dschungel.
  • Höherer Ertrag und weniger Risiko: Ein sorgfältig abgestimmtes Portfolio aus mehreren Fonds und/oder ETFs funktioniert einfach besser als ein einzelner Fonds.
  • Neutrale Produktauswahl aus einem breiten Markt, wo die eigenen Werte und Vorlieben auch wirklich berücksichtigt werden können.
  • Vermeidung von Veranlagungsfehlern, die meist sehr teuer zu stehen kommen. Oft viel teurer als die Kosten für gute Beratung.

Diese Vorteile sind gar nicht so einfach zu vermitteln. Heute zählt vielfach „gratis und unverbindlich“, doch genau das kann hochwertige Beratung und Betreuung nicht sein.

Gleichzeitig kann ich das Misstrauen vieler Menschen in „Beratung“ gut verstehen, denn oft genug handelt es sich dabei eben nicht um Beratung, sondern um Verkauf! Anzeichen dafür können sein: nur hauseigene Produkte, Aktionen oder ganz einfach wenig Zeit. Meist erscheint einem die Beratung, also der Verkauf, dann auch noch gratis, denn nach wie vor werden die winkenden Provisionen gerne verschleiert. Ich empfehle daher allen, darauf zu achten, wie das Gegenüber über Kosten und Provisionen aufklärt.

Am besten ist ohnehin echte Beratung auf Basis transparenter Gebühren oder Honorare, d.h. die Leistung wird unmittelbar von den Kund*innen und nicht über die Produkthersteller bezahlt – so wie bei ZEPCON!

Drittens, dass junge Menschen oft einen längeren Anlagehorizont haben und deswegen meist auch keine vermeintlich „sicheren“ Produkte brauchen, die kosten meist nur Rendite. Auch das fällt unter Beratung, denn dazu braucht es Information, Aufklärung und sorgfältige Planung…

Frage 5: Welche Vorteile hat das nachhaltige Investieren im Vergleich zu konventionellen Finanzprodukten?

Letztlich fallen etliche Risiken weg. Diese reichen

  • von wirtschaftlichen Risiken (z.B. weniger Umsatz durch weniger Nachfrage nach umweltschädlichen Produkten oder auch durch höhere CO2-Preise),
  • über Reputationsrisiken (z.B. durch Boykottaufrufe von Konsument*innen),
  • hin zu Rechtsrisiken (z.B. Verbot von Einwegplastik, aber auch strengere Vorschriften zur Vermeidung von Steuerrisiken)
  • bis zu mittlerweile erheblichen physischen Risiken (z.B. durch Überflutungen, Waldbrände etc.)

Die automatische Berücksichtigung der Governance (G von ESG) – also die gute Unternehmensführung – in nachhaltigen Investments führt meist auch zu guten Renditen, da die enthaltenen Unternehmen oft auch finanziell erfolgreicher sind. Das Management denkt einfach langfristiger und umsichtiger...

Frage 6: Was sind die wichtigsten Faktoren, die beim nachhaltigen Investieren bedacht werden sollten?

Neben der Frage der Transparenz der Produkte (Greenwashing) spielt die Streuung eine wichtige Rolle. Nachhaltige Investmentstrategien schließen gezielt bestimmte Branchen aus (Ausschlusskriterien wie z.B. fossile Energie) und forcieren bestimmte Unternehmen (Best-In-Class, d.h. nur die besten Unternehmen einer Branche kommen in eine Veranlagung). Es ist klar, dass dadurch die Streuung im Vergleich zum Markt abnimmt. Viele Themenfonds oder -ETFs bestehen auch nur aus einer geringen Anzahl an Unternehmenstiteln. Generell investieren nachhaltige Fonds oder ETFs gerne in zukunftsgerichtete Themen, da nimmt bspw. Technologie oft eine große Rolle ein. All dieser Dinge sollte man sich bewusst sein und sie auch berücksichtigen.

Frage 7: Was denken Sie über die EU-Taxonomie und was bedeutet sie für Privatinvestor*innen?

Grundsätzlich ist die EU-Taxonomie eine großartige Idee: Sämtliche Wirtschaftsaktivitäten werden durchleuchtet und anhand von EU-Zielen in nachhaltige und nicht nachhaltige eingeteilt. Das sollte allen, doch vor allem Privatinvestor*innen, Orientierung geben. Leider wurde die Taxonomie zuletzt durch die Deklaration von Investitionen in Atomkraft und Erdgas als nachhaltige Investitionen stark beschädigt, sie hat viel an Glaubwürdigkeit eingebüßt.

Von den sechs Umweltzielen sind derzeit (01/2023) nur zwei in Kraft, eine soziale Taxonomie fehlt noch zur Gänze. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die EU-Taxonomie noch einmal ein Leitstern sein könnte.

Frage 8: Welche Nachhaltigkeitsthemen kommen in Ihren Kund*innen-Gesprächen besonders häufig vor?

Derzeit kommen v.a. Treibhausgase, fossile Energie und Kernkraft, d.h. im Umkehrschluss erneuerbare Energie, aber auch Kinderarbeit und Gleichstellung von Frauen häufig vor. Biodiversität und Meeresschutz gewinnen an Bedeutung.

Viele meiner Kund*innen sind begeistert von den heutigen Möglichkeiten der Beratung zu nachhaltiger Geldanlage. Das ZEPCON-Portfoliotool vereint auf einzigartige Weise finanzielle und nachhaltige Daten (u.a. von CLEANVEST PRO) und schafft damit eine neue Dimension an Transparenz auf Produkt- und auf Portfolioebene.

Etliche Kund*innen sind dann auch enttäuscht von den Versprechungen ihrer bisherigen Veranlagungen, sobald sie quasi hinter die Kulissen blicken können: Kaum jemand rechnet damit, im nachhaltigen Flaggschiff-Fonds der Bank XY Kohle, Öl und Gas, Kernkraft oder auch Kinderarbeit und Diskriminierung von Frauen vorzufinden. Es ist teilweise echt niederschmetternd, was in diversen Fonds unter dem grünen Mäntelchen alles zu finden ist…

Letztlich überwiegt aber die Begeisterung über neue Informationsmöglichkeiten und darüber, dass entweder eigene Ideen und Werte in die Gestaltung des Portfolios eingebracht werden können oder dass sie sich einfach bei der Zusammensetzung ihrer Geldanlage auf jemanden verlassen können, dessen Know-How und Engagement sie jetzt besser einschätzen können.

Frage 9: Warum verwenden Sie CLEANVEST Fondsbewertungen?

Sie sind aktuell unerreicht in puncto Transparenz, Datenqualität, -quantität und -aufbereitung. Die Breite an Datenquellen im Hintergrund ist imposant. Sie ermöglichen höchste Qualität in der Beratung zu nachhaltigen Geldanlagen UND sie sind auch zentraler Teil des ZEPCON-Portfoliotools!

Interview mit Mag. Robert Zepnik der ZEPCON GmbH