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5 Fakten, die du beim nachhaltigen Investieren beachten solltest

Wenn du dich mit dem nachhaltigen Investieren beschäftigst, wirst du schnell bemerken, dass man da sehr schnell den Überblick verlieren kann. In diesem Blogartikel klären wir über 5 wichtige Fakten auf und geben dir Tipps mit, wie du mit nachhaltigem Investieren Geld verdienst und gleichzeitig Gutes tust.

Ein Überblick der 5 Fakten:

  • Es gibt keine eindeutige Definition von Nachhaltigkeit
  • Nachhaltig investieren und Geld zu verdienen stehen nicht im Widerspruch zueinander
  • Nicht in „böse“ Unternehmen zu investieren, bedeutet nicht automatisch, dass dein Geld „gute“ Unternehmen fördert
  • Jede Anlageklasse erzielt eine unterschiedliche Wirkung
  • Nachhaltige Finanzprodukte erkennen und Greenwashing vermeiden
5 Fakten rund ums nachhaltige Investieren

Fakt Nr. 1 - Es gibt keine eindeutige Definition von Nachhaltigkeit

Es existiert keine eindeutige Definition, was unter Nachhaltigkeit zu verstehen ist. Stattdessen gibt es eine Vielzahl von Definitionen und Beschreibungen. Am Ende des Tages bestimmt jede*r individuell für sich selbst, was er oder sie darunter versteht.

Der Begriff der Nachhaltigkeit geht ursprünglich auf das frühe 18. Jahrhundert zurück und stammt aus der Forstwirtschaft. Ziel war es, nur so viel Holz zu schlagen, wie durch planmäßige Aufforstung wieder nachwachsen könne.

Eine inhaltliche Definition einer nachhaltigen Entwicklung geht aus dem sogenannten Brundtland-Bericht aus dem Jahr 1987 hervor:

„Sustainable development meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.“

Laut diesem geht es bei einer nachhaltigen Entwicklung darum, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.

Als ein in der Praxis verbreiteter Ansatz zur Bestimmung des Begriffs Nachhaltigkeit dient das 3-Säulen-Konzept. Die Definition erfolgt über die drei Gesichtspunkte Ökologie, Ökonomie und Soziales. Nur das Zusammenspiel aller drei Nachhaltigkeitsdimensionen kann demzufolge einer nachhaltigen Entwicklung gerecht werden.

Fakt Nr. 2 - Nachhaltig investieren und Geld zu verdienen stehen nicht im Widerspruch zueinander

Einige Anleger*innen befürchten, beim nachhaltigen Investieren aufgrund des eingeschränkten Investmentuniversums weniger Gewinne zu machen. Fakt ist aber: Du musst dich bei entsprechender Streuung der Investments nicht zwischen „Gutes tun“ und „Gewinne machen“ entscheiden.

Unterschiedliche Studien zeigen, dass sich durch die generelle Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsfaktoren keine ökonomischen Nachteile für die Unternehmen und Investor*innen ergeben. Stattdessen erkennt man sogar mehrheitlich positive Effekte. Darüber hinaus stimmt dieser alte Denkfehler, dass nachhaltige Fonds teurer sind als konventionelle Fonds auch schon lange nicht mehr. Zu beachten bleibt dennoch, dass es viele unterschiedliche Anlagestrategien gibt und die Ergebnisse daher variieren können.

Fakt Nr. 3 - Nicht in „böse“ Unternehmen zu investieren, bedeutet nicht automatisch, dass dein Geld „gute“ Unternehmen fördert

Bei der Umsetzung nachhaltiger Investmentstrategien stehen dir eine Vielzahl an Optionen zur Verfügung. Ein weit verbreiteter Ansatz sind sogenannte Ausschlusskriterien. Dabei werden Unternehmen aus gewissen Branchen (Kohle, Öl, Waffen, Tabak, etc.) oder aufgrund der Verletzung bestimmter Normen (Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit etc.) ausgeschlossen. Das heißt aber nicht, dass dein Geld bereits Gutes tut.

Abgesehen von den Ausschlusskriterien gibt es weitere unterschiedliche nachhaltige Anlagestrategien, um einen positiven Effekt zu erzielen. Dazu zählen z.B. der Best-in-Class Ansatz, nachhaltige Themenfonds, Engagement-Strategien oder auch Impact-Investments. Wichtig ist: Diese Stile können individuell kombiniert werden, da es die „eine“ perfekte nachhaltige Geldanlage nicht gibt. Denn wie wir bereits von Tipp Nr. 1 wissen, gibt es auch keine einheitliche Definition für Nachhaltigkeit.

Fakt Nr. 4 - Jede Anlageklasse erzielt eine unterschiedliche Wirkung

Je nachdem, in welche Anlageklassen (z.B. Aktien, Anleihen, Fonds, etc.) du investierst, kann dabei eine unterschiedliche Wirkung herauskommen bzw. hat dein Investment mehr oder weniger Impact auf die reale Welt.

Dabei unterscheidet sich die Wirkung nicht nur im Hinblick auf Aktien, Anleihen, Immobilien etc., sondern insbesondere auch ob du in den Primär- oder Sekundärmarkt investierst. Bei Investments am Sekundärmarkt handelt es sich um Transaktionen, wo bereits bestehende Wertpapiere lediglich den Besitz wechseln und kein frisches Geld an die Unternehmen fließt. In diesem Fall wird daher auch nur ein indirekter Impact generiert.

Im Gegenzug dazu wird den Unternehmen am Primärmarkt frisches Kapital zugeführt. Dies geschieht u.a. durch die Ausgabe neuer Anleihen, Crowdfunding Projekte, Venture Capital Fonds etc.

Fakt Nr. 5 - Nachhaltige Finanzprodukte erkennen und Greenwashing vermeiden

Mittlerweile bieten immer mehr Finanzinstitute nachhaltige Produkte an. Doch nicht immer halten die Versprechen den Erwartungen der Privatinvestor*innen stand. Teilweise werden gewisse Informationen auch bewusst „besonders nachhaltig“ dargestellt und es kommt häufig zu Greenwashing.

Um als Konsument*in Greenwashing bei Finanzprodukten zu erkennen, solltest du die Informationen der Produktanbieter kritisch hinterfragen. Zusätzlich stehen aber auch anerkannte Nachhaltigkeits-Siegel wie das österreichische Umweltzeichen bzw. das FNG-Siegel zur Verfügung.

Fazit:

Das waren unsere 5 Fakten und Tipps, die du beim nachhaltigen Investieren auf alle Fälle im Hinterkopf haben solltest. Mit nachhaltigen Finanzprodukten, die zu deiner Vorstellung von Nachhaltigkeit passen, kannst du ganz leicht Geld verdienen und gleichzeitig dabei Gutes zu tun. Falls du Unterstützung bei der Suche nach passenden Fonds brauchst, die deinen Werten entsprechen, dann schau dich mal bei cleanvest.org um.

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